Die Kärntner Biene oder auch Carnica wie sie liebevoll genannt wird

Guido Sklenar "Urzüchter" der Carnica-Linie

"Ich bin der Anschauung, dass wir nirgends mehr von einer reinen Rasse sprechen können, denn in den Jahrtausenden der Vergangenheit haben sich überall Kreuzungen vollzogen. Was wir heute als reine Rasse ansprechen und anerkennen, ist nur das Produkt einer sorgfältigen Zuchtauslese durch lange Jahrzehnte. Dass so etwa im Bereich der Möglichkeit liegt, das habe ich sehr deutlich mit meinem Stamm "47" unter Beweis gestellt. Dieser stammt aus der niederösterreichischen Biene, die eine buntfarbige Biene ist. Durch sorgfältige Zuchtauslese ist es mir gelungen, aus diesem Stamm eine Linie zu züchten, die rein, gleichmäßig dunkelgrau vererbt. Würde das einem Imker vor Jahrhunderten gelungen sein und hätte dieser für die Verbreitung seines Zuchtproduktes gesorgt, so würde eben heute die niederösterreichische Biene als eine Dunkelgraue bezeichnet werden. Darum bin ich der festen Überzeugung, dass wir bei der Zucht weit weniger Wert auf die Farbe, als auf die Leistung zu legen haben, denn wir halten Bienen nicht wegen der Farbe, sondern des Honigs, Wachses und der Befruchtungstätigkeit wegen. Wir müssen Leistung-, nicht aber Farbzüchter sein, dann wird sich die Wirtschaftlichkeit des Betriebes merklich heben.

Guido Sklenar - "Urzüchter" der Carnica-Linie Stamm 47

Auszug aus dem Buch "Imkerpraxis" von Guido Sklenar

Bild: BZV Sulzbach-Rosenberg

Wer ist die Carnica?

Die Carnica ist die nördlichste Vertreterin der Balkan-Rassengruppe. Sie ist von Natur aus in Deutschland nicht heimisch, sondern wird hier insbesondere nach dem zweiten Weltkrieg gehalten und züchterisch bearbeitet. In ihrer Heimat Österreich, ehem. Jugoslawien, Ungarn, Kroatien und Albanien ist die Carnica wegen der einfuhr fremder Bienen in ihrem Bestand gefährdet. In Deutschland ist die Carnicabiene derzeit die am häufigsten gezüchtete und am stärksten verbreitete Biene. Sie hat einen maßgeblichen Anteil an der züchterisch nicht bearbeiteten Landbiene.

Da die Carnica biene vom südöstlichen Alpenklima geprägt wurde, kommt sie mit heißen Sommern und kalten Wintern gut zurecht. die Feuchtigkeit und Unbeständigkeit des Meeresklimas bereitet ihr Schwierigkeiten. Deswegen ist sie auch in England, Frankreich und Skandinavien kaum verbreitet. Die Carnicabiene ist sanftmütig, hat aber im Gegensatz zu einigen anderen Rassen einen erhöhten Schwarmtrieb.

Aus Veröffentlichungen des großen Carnica-Züchters Hans Peschetz geht jedoch hervor, dass es in Kärnten ein "Bienen-Misch-Masch gab und erst 1929 die Carnica ( Stamm Glockner ) vom Fuße des Großklockners in Kärnten gezüchtet und vermehrt wurde. Es gibt derzeit in Kärnten Bienen mit einem relativ hohen Carnica-Anteil, aber nur ca. 50 Carnica-Züchter.

Eigenschaften der Carnica

Charakterlich wurde die Carnica von ihrer kontinental geprägten Heimat des nördlichen Balkan und der südöstlichen Alpenregionen geformt. Sie überwintert in vergleichsweise schwachen Völkern, zeigt dann im Frühjahr eine zügige Entwicklung, die dann in einen starken Schwarmtrieb mündet. Im Sommer  stellt die Carnica während Trachtpausen das Brutgeschäft fast vollständig ein. In Verbindung mit dem starken Schwarmtrieb ist sie daher zumindest außerhalb ihrer Heimat nichts für den Berufsimker, der auf die ständige Einsatzbereitschaft seiner Bienen während des ganzen Jahres ohne ständige Schwarmverhinderungsmaßnahmen angewiesen ist. Im eher maritim beeinflußten Deutschland hat die Carnica Schwierigkeiten, sich an die lanten, mit vielen Wetterrückschlägen behafteten Frühjahr zu gewöhnen. Außer in Deutschland hat sie in kaum einem anderen mitteleuropäischen Land eine nennenswerte Verbreitung gefunden. Bei deutschen Imkern besonders beliebt ist das typische Vorspiel halten der Carnica, dass wie sonst bei keiner anderen europäischen Rasse vorkommt: gemeint ist damit das massenhafte "Sich-Einfliegen" insbesondere der jüngeren Arbeiterinnen vor dem Flugloch. Im Vergleich zu benachbarten Völkern könnte hierdurch auf eine besonders starke Volksgröße geschlossen werden. Weitere typische eigenschaften der Carnica sind ihre große Sanftmut, Wabenruhe, der auffallend schwach ausgeprägte Bautrieb, die gute Orientierungsleistung und ein schwacher Hang zur Räuberei.

Die Zuchtlinien

Die heute in Deutschland gehaltenen Zuchtlinien wie Troisek, Pechetz, Sklenar oder Celler Linie werden anhand von Inselgelegstellen und der instrumentellen Besamung erhalten. die Gefahr der Inzucht ist hier jedoch sehr groß, insbesondere auch deshalb, da die Zuchtlinien oftmals nur einen einzigen "Urvolk" entstammen. Die gnetische Variabilität ist daher sehr eingeengt, und gäbe es da diet die "unterkannten Blutauffrsichungen" aufgrund der "Lücken" im Belegstellensystem oder die häufige Neueinfuhr aus den Ursprungsländern Österreich, Slowenien oder Ungarn, wäre die Carnica in Deutschland sicherlich schon lange ein Opfer der strengen Inzucht geworden.

Das Aussehen

Äußerlich ist die Carnica eine mittelgroße, schlanke Biene mit auffällig breiten, grauen Filzbinden und oftmals orangefarbenen ecken und Ringen auf dem Hinterleib. Diese Farbzeichen sind im Süden des Verbreitungsgebietes ( Rumänien, Dalmatien ) häufiger als im Norden ( Alpen ), doch sind sie auch hier zu finden. Seit langem waren "gelbe Ecken und Ringe" den deutschen Carnica-Züchtern ein Dorn im Auge, und so wurden alle bunten Farbzeichnungen der Carnica als "Fremdrasseeinschlag" verdammt und "weggezüchtet". Dennoch: orangefarbene Zeichen gehören in das genetische Spektrum der Carnica und sollten als genetische Vielfalt betrachtet werden und nicht als "rasseuntypisch". 

Der Steckbrief der Carnica lautet:

  • große Schwarmneigung
  • schnelle Frühjahrsentwicklung
  • Brutpausen während Trachtlücken
  • große Sanftmut
  • schwacher Bautrieb

Ursprung und Weg der Peschetzbiene

Der Urzüchter Hans Peschetz ( 1901-1968 ) war ursprünglich seines Zeichens österreichischer Lokomotivführer. Jedoch besaß er bereits in dieser Zeit einen Bienenstand von etwa 15 Völkern. Allerdings sagt er selbst, dass es damals ein Gemisch aus Carnica- und Italienerbiene war, wie es seinerzeit in ganz Kärnen und der Steiermark üblich gewesen ist.

Das änderte sich, als Hans Peschetz im Mai 1926 einen Schwarm von 3,5kg aus einem Dorf von einem kleinen Bienenstand in "Oberkärnten" bekam, der ganz besondere, bestechende und typische Carnicaeigenschaften und Merkmale aufwies. Peschetz schildert selbst folgendes: Der Schwarm baute in denkbar kurzer Zeit alle ihm gegebenen Mittelwände aus und etablierte sich als starkes Volk, dass ungemein sammeleifrig war.

Es brachte bereits im Mai bis Juni sehr gute Trachtergebnisse und konnte im Juni 3-mal geschleudert werden, nämlich mit 15,5+18+12kg! Dazu kam noch eine Schleuderung im Juli von 11kg. Insgesamt also eine Gesamternte von 56,5kg! Und das alles ohne jede Wanderung. Überdies hatte das Volk noch soviel Eigenvorrat, dass es zur Winterauffütterung nur noch 2 Liter Zuckerlösung brauchte. 

1927 hatte das Volk fast die gleichen guten Erträge. Dabei war es außergewöhnlich sanftmütig und wabenfest und zeigte keinerlei Schwarmneigung. Da das Volk auch 1927 keinerlei Schwarmzellen ansetzte, musste Peschetz zur künstlichen Königinnenzucht greifen. Er arbeitete sich sehr schnell in die Zuchttechnik ein und machte auch sofort Gedanken darüber, wie die hervorragenden Eigenschaften erhalten werden konnten, nämlich durch eine gesicherte Paarung auf einer Belegstelle.

Zu diesem Zweck schaffte ersich eine Reinzuchtbelegstelle in einem der nächstgelegenen Hochgebirgstäler, etwa 1200 m hoch und so abgelegen, dass er seine Paarungskästen auf dem Rücken in den Berg hinauf tragen musste. Er nannte sie "Horitzen" und später bekam sie dazu die zuchamtliche Nummer 332 durch die "Reichsfachgruppe Imker".

Die Ankörung, Anerkennung und Benennung des Stammes als K-Peschetz 332 erfolgte 1941 im Juni am Stand von Hans Peschetz in St. Veit an der Glan durch den "Reichskörmeister" Dr. Goetze, wobei auch die Standarbeschreibung festgelegt wurde.

Peschetz hatte aber von 1927 an bis zu diesem Zeitpunkt bereits viele Königinnen gezüchtet und überall hin, auch nach Deutschland abgegeben, sodass seine Biene bereits vor dem "Anschluss" Österreichs auch dort bekannt zu werden begonnen hatte. Nach dem "Anschluss", nun offiziell als Zuchtstamm anerkannt, wurden noch während des Krieges zur "Erprobung" Peschetz-Königinnen auch nach Norddeutschland abgegeben und zwar an namhafte Züchter wie Julius Paschke in Lubmin/Mecklenburg, sowie an P.A. Bertran in Reinfeld/Schlweswig-Holstein und Wilhelm Lauer und Theodor Schoel beide in Hamburg.

Diese "Erprobung" fiel sensationell aus! Die Erträge der Völker lagen vor allem in der Frühtracht aus Obst und Raps so hoch über denen der dunklen Landrasse, dass es fast unglaublich schien, außerdem waren diese Völker so ungemein friedlich, dass alle Imker, die davon hörten oder lasen, nur den einen Wunsch hatten, nämlich in den Besitz dieser Biene zu kommen.

Leider gingen am Ende des Krieges viele der Originalköniginnen verloren, entweder weil man der ungewohnten Brutlast der Peschetz-Biene nicht gerecht wurde und daher die Königinnen mit Schwärmen verlor oder auch weil der Imker noch zum Kriegsende eingezogen wurde. Man hatte leider die Mahnung von Peschetz vergessen, dass seine Biene nur dann nicht zum Schwärmen neigt, wenn man ihr reichlich Raum zum Brüten gab. Und dafür waren die meisten der damals gebräuchlichen Beuten einfach zu klein.

Lediglich P.A. Bertram gelang es, seine 3 Völker zu erhalten und Nachzuchten auf einer Landbelegstelle, die er "Fohlenkoppel" nannte, zu paaren, von denen sich glücklicherweise eine Anzahl als reingepaart erwiesen hat.

Betram war sich rasch im Klaren, dass man eine sichere Belegstelle brauchte. Er erwählte dafür die Hallig Hooge aus. Da er diese kaum alleine betreiben konnte, rief er zur Gründung einer Züchtergemeinschaft auf , die er "Landeszucht Peschetz" nannte. die Gründung erfolgte 1946 und die Züchter strömten so stark herbei, dass über 300 Züchter in 30 Züchterringen organisiert werden mussten. Dafür erwies sich die einzige Inselbelegstelle zu klein, zumal man damals auf Belegstellen nur ein einziges Gattenvolk aufführen durfte, wodurch die Paarungen nach Zahl und Qualität stark eingeschränkt worden sind.

Es erfolgte daher 1950 die Gründung der Inselbelegstelle "Puan Klent" auf Sylt, die seitdem ununterbrochen und - später nach Kenntnis der Mehrfachpaarung der Königinnen auch mit mehreren Gattenvölkern bestückt - besonders erfolgreich arbeitete. Auf dieser Belegstelle wurde die Peschetzbiene bis heute unverkreuzt mit anderen Carnica-Herkünften rein erhalten. Lediglich zur Vermeidung engerer Inzucht holte man im Abstand von 3 bis 5 Jahren vom Urzüchter je 2 bis 3 Königinnen zur "Blutauffrischung" nach.

Diese nachgeholten Königinnen wurden dazu benutzt, um neue Seitenlinien zu erstellen, die dann abwechselnd als Gattenvölker auf die Belegstelle kamen, wodurch da neuere Zuchtmaterial auch den anderen Benutzern der Belegstelle zugute kam.

1968 starb Hans Peschetz, der Urzüchter und damit war die Urquelle versiegt. Zudem ging nach seinem Tode sein Zuchtstand praktisch zugrunde! ein Versuch, mit Hilfe seines Sohnes Wolfram und mit dem Material den Zuchtstand neu zu gründen, misslang aus innerbetrieblichen Schwierigkeiten. Wolfram Peschetz gab die Züchtung der Peschetzbiene auf. Diese liegt zurzeit nur in den Händen und mit Hilfe von "Puan Klent" auf Sylt.

( Autor: Dr. Wolfgang Kessler, sen. )

Die Insel des Salbei - Krk

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